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Von den 60ern bis heute: Die Geschichte der Sexshops

„Seit wann gibt es eigentlich Sexshops?“ Diese Frage taucht häufig auf, wenn sich zwei Menschen über Erotikshops und die dort angebotenen Produkte unterhalten. Viele junge Leute denken, dass es Erotikläden erst seit etwa 30 Jahren gibt. Dem ist nicht so: Schon in den 60ern existierten Geschäfte, in denen man Artikel wie Kondome und Masturbatoren kaufen konnte. Lesen Sie weiter, um mehr über die Geschichte der Sexshops zu erfahren.


1962: Die Geburtsstunde der stationären Sexshops

Flensburg zählt nicht unbedingt zu den bekanntesten deutschen Städten. Im Jahr 1962 erhielt der Ort, der den meisten Menschen vor allem wegen der berüchtigten Verkehrssünderkartei ein Begriff ist, so viel Aufmerksamkeit wie selten zuvor: Beate Uhse eröffnete hier den ersten Sexshop der Welt. Das Geschäft trug den unspektakulären Namen „Fachgeschäft für Ehehygiene“. Das Sortiment war für damalige Verhältnisse ausserordentlich breit aufgestellt – unter anderem gab es Bücher, Verhütungsmittel, Dessous und Stimulationsartikel zu kaufen. Nach der Eröffnung hagelte es Anzeigen von aufgebrachten Bürgern. Die Polizei beschlagnahmte zahlreiche Produkte, die mit den damaligen gesellschaftlichen Konventionen nicht vereinbar waren. Der Popularität dieses legendären Sexshops tat dies keinen Abbruch: Die angebotenen Artikel fanden in allen Bevölkerungsschichten regen Absatz.


1971: Der erste Sexshop der Schweiz öffnet seine Pforten

In der Schweiz dauerte es bis zum Jahr 1971, ehe auch hier die ersten Sexshops eröffneten. Den Anfang machte ein Geschäft in Zürich. Passenderweise fiel der Startschuss am 6. Oktober 1971 um sechs Minuten vor sechs. Die SRG schickte ein Kamerateam an den Ort des Geschehens, wo sich Befürworter und Gegner von Sexartikeln hitzige Wortgefechte lieferten. Gogo-Girl „Daisy“ unterhielt die Anwesenden auf eine höchst charmante Art und Weise. Der Schwerpunkt des Produktangebotes lag auf aufklärender Literatur; ausserdem wurden potenzfördernde Mittel verkauft. Die hauptsächliche Zielgruppe waren Top-Manager, die wegen ihrer langen Arbeitszeiten kein erfülltes Sexualleben hatten. Aufgrund des grossen Erfolgs des Shops dauerte es nicht lange, bis auch in anderen Städten der Schweiz Erotikläden öffneten und die Bürger mit Sexprodukten verschiedenster Art versorgten.


Die Neunziger: Das Sex-Business erobert das Internet

Bis zum Ende der 90er-Jahre war das Internet eine Textwüste, die in optischer Hinsicht herzlich wenig zu bieten hatte. Zum Jahrhundertwechsel änderte sich das Bild: Die Internetseiten wurden bunter, interessanter und nutzerfreundlicher. Die Verantwortlichen in den Marketingabteilungen grosser Unternehmen entdeckten, dass sich mit Online-Shopping ein Vermögen verdienen liess. Auch die Sexindustrie sprang auf diesen Zug auf. Bereits im Jahr 1999 gab es einige Online-Sexshops, die Kreditkartenzahlungen akzeptierten und die bestellten Waren frei Haus lieferten. Heute ist der Verkauf von Sexartikeln über das Internet ein Milliardengeschäft, das Jahr für Jahr hohe Zuwächse verzeichnet – auch deshalb, weil der Kauf von Sexspielzeug nichts mehr ist, wofür man sich schämen müsste.

 

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